Pfeifen der Höffle von Holger

HolgerS
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Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von HolgerS »

Meine ersten Pfeifen im Bild. Noch unlackiert / teillackiert.
Die 2. v.l. ist original nach Höffle #1, nur mit geteilter Frontplatte um Buche zu sparen; unten 6mm Buche mit gefrästem Labium, ober 6mm Fichte.
Ich suchte nach einer Bauweise, die mir erlaubt, den Aufschnitt zu justieren und die Dicke der Labiumkante zu verändern wenn ich eine Luftversorgung zum stimmen habe.
In einem von Reinhard verlinkten Video zum Stimmen von Phil Radford habe ich diese Bauweise gesehen und mal probiert. Die innenliegende Frontplatte verkleinert nun die Tiefe um 2mm, dafür bin ich bei der Kerntiefe um 3mm größer als in der Mensur-Tabelle der Höffle-Anleitung :shock: . Mal sehen...
Kommentare und Tips gern gewünscht.
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die ersten sechs Pfeifen
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Reinhard
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von Reinhard »

Hallo Holger,
auch hier eine Antwort von mir.
Die Bauanleitung von Walter Höffle ist schon allererste Sahne. Wer sich daran hält, hat in der Regel hinterher eine sehr gut spielende 20er Orgel und hat viele Erfahrungen gesammelt die beim Bau weiterer Orgeln von großem Nutzen sind. Natürlich kann man auch bei dem Bau der ersten Orgel schon Änderungen einfließen lassen. Ob man dann das eine oder andere Teil für die Tonne produziert sei dahingestellt.Auf jeden Fall sammelt man Erfahrungen.Ich habe die Maße von Höffle eingehalten,und diese können bezüglich der Labiumstärke immer durch Nacharbeit geändert werden.
Wichtig und Grundvoraussetzung ist sehr genaues arbeiten. Die Bauteile sollten alle auch zueinander im Winkel und sehr glatt sein.
Du kannst die untere Kante die Kernschrägung leicht runden, ebenfalls kann die untere Kante des Blättchens auch leicht vorsichtig und gleichmäßig gerundet werden.
Die obere Kante des Blättchens sollte aber erst einmal absolut scharfkantig sein, und wird es auch meistens bleiben.
In dem Video ist dargestellt, wie sich die Pfeife verhält wenn die Aufschnitthöhe verändert wird.
Erst einmal sollte der Vorschlag mit dem Kern genau bündig ausprobiert werden.Den Vorschlag kannst du mit Gummibänder festschnüren.
Spricht die Pfeife zu wenig spontan an,versuche den Vorschlag ein wenig nach unten zu platzieren. 0,3-0,5mm sollten hier schon zu einer Verbesserung reichen. Einen Spalt von bis zu 0,5mm zwischen dem Vorschlag und den Bärten ist dann kein Nachteil bei der Funktion der Pfeife. Bisher haben alle Pfeifen bei mir in der bündigen Variante gut funktioniert.
Weiterhin viel Spaß beim Bau der Höffle.

VG
Reinhard
Volker
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von Volker »

Hallo Holger,
ich kann Reinhard nur zustimmen.
Baue die Pfeifen nach der Anleitung und Mensurentabelle von Höffle.
Ich würde auch nicht beim Holz sparen. Die Mengen sind nicht gross.
Schaue in meine Dokumentation.
Alles was mir unklar war, habe ich versucht dort zu beschreiben.
Alle Maße, die ich dort angegeben habe, beruhen auf Korrespondenzen mit Reinhard und Klaus, sowie den Angaben von Höffle.
Wenn Du dich daran hältst, sollten Deine Pfeifen auch gut klingen.
Wichtig ist, wie Reinhard bemerkte, sehr genau zu arbeiten.
Dann sollte deine Höffle auch so, wie meine klingen.
LG
Volker
HolgerS
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von HolgerS »

Hallo Freunde,
hoffe Ihr seid alle gesund und die "Stille hier ist nicht Coranebedingt...

Ich habe fünf weitere Pfeifen fertig, bis aufs lackieren.
Zwei Fragen: als Zwischenlage / Dichtung zwischen Kern und Vorschlag, was nehmt IIhr das für Material? Gibts Folie in abgestuften Dicken für irgendwelche Anwendungen? Oder einfach Papier (nornal so zwischen 100µ und 150µ) in entsprechend vielen Lagen?
Und zum Lackieren? Ich liebe Nitrolack oder Mattiene. Spricht was dagegen?

Danke für Eure Hinweise und frohes Musizieren!
Grüße
Holger
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WielGeraats
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von WielGeraats »

Hallo Holger.

Z.b. 0,3 mm ist gleich an Briefkarten karton. So kann man Verpackungskarton, welche am besten keine glatte Seite (Abbildung) hat verwenden.
So habe ich eine kleine Sammlung Karton aufgebaut mit verschiedene Stärke. Bei Intonieren wird festgestelt welche Stärke man verwenden soll. Die Werte aus das Buch sind gut aber wenn man eine Pfeife zu laut oder zu schwach findet in vergleich mit die übrigen Pfeifen, dann kan man eine andere Stárke nehmen.

Das es ruhig ist auf das Forum soll nocht sagen das man nichts macht. So habe ich in die vergangene Monate eine neue Höffle gebaut. Ich hoffe in die kommende Monate darüber zu berichten.
Volker
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von Volker »

Hallo Holger,
ich habe genauso wie Wiel, eine kleine Sammlung von Zwischenlagen aufgebaut.
Nehme einfach alles, was Du wo auch immer finden kannst, von Visitenkarten, Werbekarten, dünne Pappen aus Verpackungen.
Was auch immer.
Messe die mit dem digitalen Messschieber aus.
Man findet relativ schnell die entsprechenden Stärken.
Dann kannst Du ja mit den Stärken in der Bauanleitung beginnen.
Sollten Dir die Pfeifen zu laut sein, kannst Du dünnere Zwischenlagen nehmen.

Die Zwischenlagen ändern wirklich nur die Lautstärke. Haben also auf den Klang keinen weiteren Einfluss.

LG
Volker
HolgerS
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von HolgerS »

Danke sehr!
Dann kann man die Regulierschraube weglassen? Die da von hinten in den Pfeiffenfuß geht und dem die Luft abdreht?
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Reinhard
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von Reinhard »

Hallo Holger,
du solltest auf alle Fälle bei den Pikkolos und den offenen Pfeifen die Regulierschrauben einbauen. Dann bei offenen Rohren die Pfeifen stimmen.
Sollte es erforderlich sein, kannst du damit den Querschnitt des Röhrchens verringern. Auch kannst du mit den Zwischenlagen,so wie Wiel und Volker es schreiben, experimentieren.
Die Melodiepfeifen Register 1u.2 brauchen keine Luftregulierschrauben. Hier ist das Experimentieren mit den Zwischenlagen ein gutes Instrument. Aber ich würde erst einmal die Vorgaben von Höffle einbauen. Nur so kannst du auch eventuelle Unterschiede in der Lautstärke feststellen und korrigieren.

VG
Reinhard
HolgerS
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von HolgerS »

Hallo Orgelbauer und Organisten,
ich habe jetzt alle Bass- und Begleitpfeifen fertig, die kommen jetzt auf eine Trägerplatte. Dann gibts Fotos.

Jetzt geht es mit der Melodie (Reg.1+2) weiter. Dabei fällt mir auf, daß die Pfeife #10 im Höffle-Buch den Ton b1 spielt, während ich bei anderen Quellen wie z.B. Christians Trompeten (https://forum.drehorgelbauen.de/viewtop ... mpete#p408) für die #10 den Ton ais' finde... :?:
Eine Holzpfeiffe läßt sich ja sicher stimmen auf den Nachbarton, aber bei den Trompeten ist das fix.
Was ist denn "richtig"? b ode ais ?
(Wie schon gesagt habe ich leider gar keine musikalischen Vorkenntnisse... Verzeiht meine dummen Fragen :oops: Ich bin Ingenieur, ich verstehe nur die Frequenz in Hertz ;) )
Liebe Grüße
Holger
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Reinhard
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Re: Pfeifen der Höffle von Holger

Beitrag von Reinhard »

Hallo Holger,
den Ton b gibt es im Deutschsprachigem Raum nicht. Daher wird das b auf ais oder Bb gestimmt.
Also Ais oder B-Flat.
Das gilt auch für die Pfeifen 2 u. 18.
Ich habe einmal von Wolf Blümich eine Aufstellung der Töne und deren Bezeichnung erhalten. Ich hoffe, er ist mir nicht böse, wenn ich diese Aufstellung einmal einstelle.Es ist ja eine kleine Hilfe für die Hobbykollegen.


VG
Reinhard
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