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Die Walzenorgel

Verfasst: Do 7. Nov 2019, 14:06
von Reinhard
Meine selbst gebauten Orgeln spielen zu meiner Zufriedenheit. Daher gibt es keinen Anlass, eine Weitere für den Spielbetrieb zu erstellen.
Da ich aber gerne mit Holz arbeite, und ich ausser am Modellflug kein anderes Betätigungsfeld sehe, bleibe ich beim Orgelbau. Schon alleine das Erlernte nicht mehr anwenden zu können,wäre schade.
Daher habe ich mich entschlossen an ein neues Projekt (Versuch?) heranzuwagen. :)

Inspiriert wurde ich durch einen Bericht von Ben Heetkamp, der den Bau einer Walzenorgel ohne eine spezielle Werkstatteinrichtung auf Niederländisch zu Papier gebracht hat.
Ich begann mir den Bericht zu übersetzen. Schon nach wenigen Seiten war mir klar,dass es kein Baubericht,sondern eine grobe Umschreibung und Beschreibung seiner Gedankengänge war.Aber alles war sehr gut zu verwenden,und es wurden dann 52 Seiten mit einigen Fotos.
Ich machte mich an das Werk um im Netz alles möglichst brauchbare über die Walzenorgel zu sammeln und zu speichern. Ich muss sagen, so viel gab es nicht. Das rührt sicher daher,dass ich nur Detailfotos der Mechaniken usw sammelte.Dann wurde im Antquariat noch ein wenig Literatur erworben und die Planungen begannen.
Wie bei mir als Analog-Fan üblich, begann es wieder auf einem Bogen Packpapier. Nach div. Zeichnen, Radieren usw. merkte ich, es einfach so zu Papier zu bringen geht nicht in allen Bereichen,es fehlt der dreidimensionale Blick.
Daher entschloss ich mich, ein provisorisches Gehäuse aus 12mm MDF mit Übermaß zu bauen. Das Gehäuse besteht eigendlich nur aus den beiden Seitenteilen. Front und Rückseite sind nur je zwei Leisten,die die Seitenplatten halten.
Da ich bei 20 Claves (Töne) bleiben möchte, legte ich alle Maße für eine Klaviatur fest und begann mit dem Bau.

Dieses zur Einleitung,mehr dazu mit Fotos im nächsten Bericht.
Freuen würde ich mich über tatkräftige Unterstützung durch Kollegen in Form von Fotos,Hinweise und sachkenntliche Hinweise zur Unterstützung

Gruß
Reinhard

Die Walzenorgel

Verfasst: Mo 11. Nov 2019, 16:50
von Reinhard
Als erstes Bauteil habe ich mich für die Klaviatur entschieden.
Der Hintergrund ist: Ich brauche das Bauteil um verschiedene Positionen in der Höhe im Provisorischen Gehäuse festzulegen.
Auch kann durch die seitliche Verschiebung das Gehäusemaß schon einmal eingegrenzt werden.Das genaue Gehäusemaß lässt sich aber erst nach der Fertigung der Walze mit den dazugehörenden Anbauteilen ermitteln.
Die Klaviatur habe ich mit überlangen Endstücken gefertigt. Diese können dann später auf das passende Maß eingekürzt werden.
Damit das Teil im prov. Gehäuse verschiebbar ist, wurden in den Seitenwänden Ausschnitte vorgesehen. Damit die Clavis auf der 0,8mm Achse leicht drehbar bleiben, habe ich die Bohrungen mit dem glühenden 0,8mm Draht nachbehandelt.Das Klavierholz besteht aus verschiedenen verleimten Leisten aus Fichte, die Führungsleisten aus 10/10 er Leisten senkrecht verleimt. Die Clavisteilung beträgt 20mm.
Die Claviszähne bestehen aus 2mm Stahl deren Spitze beidseitig beschliffen sind. Sie sind mit 25°Schrägung eingesetzt. Für die Anschlagsbegrenzung und zum Zweck der Feinjustierung erhielten die Claves jeweils eine Justierschraube deren Enden mit einem Filz belegt wurden. Für die Feineinstellung des Arbeitsweges zu den Stechern (Hier ist null Toleranz erforderlich) wird später noch ein Messingblech plus Justierschraube zu montieren sein.
Weitere Angaben sind den angehängten Dateien zu entnehmen.

Die Walzenorgel

Verfasst: Mo 18. Nov 2019, 17:47
von Reinhard
Nach ausreichendem Studium der Lektüre von Jüttemann entschied ich mich für eine Walze mit 170mm Durchmesser.
Die Vortriebsgeschwindigkeit der Walze soll 10mm/Sek betragen.
Dadurch wird eine Spieldauer von ca. 53 Sek erreicht. Hier ist noch eine Freiraum für den Liedanfang zu berücksichtigen. Für die Seitenteile habe ich Schablonen aus Pappe d=170mm erstellt, und aus dieser Rundung die beiden Trägerteile ausgeschnitten.
So konnte ich vorher die Materialstärke der Beplankung an der dünnsten Stelle ermitteln.Diese wurde früher u.a.auch aus Pappelholz gefertigt.
Da ich dieses nicht bekommen konnte habe ich auf Paulownia zurückgegriffen, aber nicht ohne vorher div.Stfte einzudrücken,um die Festigkeit zu überprüfen.
Alles weitere ist den angehängten Berichten zu entnehmen.

Die Walzenorgel

Verfasst: Fr 6. Dez 2019, 16:29
von Reinhard
Als nächstes Bauteil wurde der Walzenschlitten gefertgt.
Der Schlitten wurde ebenfalls mit etwas Übermaß gefertigt, damit ich mich langsam an den Verschiebeweg herantasten konnte.
Daher ist die Grundplatte auch erst einmal wieder aus MDF erstellt. Nach der Festlegung des ergründeten Längsmaßes, wird diese durch 12mm
Multiplex ersetzt.
Die seitliche Führung wird durch je eine 10x20mm Leiste gewährleistet. Diese ist so stramm eingepasst,dass kein Spiel entstehen kann.

Die Walzenorgel

Verfasst: Fr 13. Dez 2019, 16:14
von Reinhard
Da in dem prov. Gehäuse die verschiedenen Maße erprobt wurden,habe ich diese in einer Liste notiert und gespeichert.
So kann ich während der Herstellung eines endgültigen Gehäuses darauf zurückgreifen.

Die Walzenorgel

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 16:52
von Reinhard
Inzwischen bin ich ein wenig mit dem Bau vorangekommen. Die provisorische Grundplatte des Walzenschlittens aus MDF wurde nach dem das endgültige Maß ermittelt war gegen eine aus 12mm Multiplex getauscht.
Die Planung und die Fertigung des Zahnrads für den Walzenantrieb stellte sich als eine längere und etwas kompliziertere Arbeit heraus.
Doch mit dem Ergebnis bin ich jedenfalls im Moment zufrieden.
Als Antriebsschnecke habe ich eine M20 Rampamuffe verwendet,und das Zahnrad habe ich darauf abgestimmt.
Alles weitere ist in den angehängten Berichten zu entnehmen.

Ich habe die Anhänge noch einmal neu angehängt und ergänzt.

Die Walzenorgel

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 17:39
von Reinhard
Der Bau schreitet weiter voran. Ich habe das Riegelwerk gefertigt und angebaut.
Da es so aussehen soll,als wenn es schon einige Jahre alt wäre, habe ich es p. Hand aus Flachstahl gefertigt und brüniert.
Einzig die Feder habe ich aus Messingteile erstellt.
Weiteres ist den angehängten Berichten zu entnehmen.

Die Walzenorgel

Verfasst: So 9. Feb 2020, 13:56
von Reinhard
Als nächstes habe ich mich mit den Bauteilen des Klavierhebers,der Hubhöhe und dem Einbau des Klavierhebers beschäftigt.
Ich habe mir erst einmal eine Hubhöhe erdacht, mit der die Funktion gegeben sein sollte. Diese Einstellung lässt sich durch ein nachträgliches Kröpfen des Flachstahls auf der rechten Seite noch nachjustieren.Die Federn bestehen aus 2mm Rundmaterial, nicht aus Federstahl.Ich habe die Federn mit einer Vorspannung eingebaut.Sollte die Federkraft nicht ausreichend sein, so müssen sie ev. durch Federstahl ersetzt werden.
Alles weitere ist wie immer der Beschreibung zu entnehmen.

Die Walzenorgel

Verfasst: Mo 24. Feb 2020, 14:15
von Reinhard
Planungen für die Lade

Über den Aufbau der Lade habe ich meine Gedanken zu Papier gebracht. Diese Zeichnungen wurden auch als Bohrschablonen verwendet.
Wer mit CAD arbeitet hat es da sicher viel leichter.
Bevor aber diese Arbeiten begonnen werden, muss man sich über die Tonreihenfolge im Klaren sein. Anders als bei Lochband,- od. Midigesteuerten Orgeln ist die Tonreihenfolge bei Walzenorgeln nicht festgelegt. Hier kann gemischt werden,und alles hängt eigendlich vom Standort der Pfeifen ab.

Weiters dazu in den angehängten Berichten.

Die Walzenorgel

Verfasst: So 1. Mär 2020, 15:01
von Reinhard
Zwischendurch habe ich eine Rücklaufsperre gebaut.
Diese wurde dann entgegen den eigenen Vorgaben einmal mit dem 3D-Drucker erstellt.
Da das Zahnrad ziemlich verdeckt eingebaut wird, und nicht zu sehen ist, werde ich es erst einmal dabei belassen. Es kann natürlich auch aus Alu oder Stahl erstellt werden.