Meine Bauchorgel im Selbstbau

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Dietmar
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Die Balganlage

Beitrag von Dietmar »

Liebe Drehorgelfreunde,

Die Balganlage habe ich so groß wie möglich gebaut. Die Grundplatte des Schöpferbalgs hat eine Länge von 398 mm und eine Breite von 190 mm. Sie ist 10 mm stark. Der Lagerbock hat die Maße Länge 75 mm Breite 190 mm und ist an der hinteren Kante 34 mm hoch. Der Winkel ist 10 °. Als Verbindung zur Schöpferplatte habe ich ein Scharnierband gewählt. Die beweglich Platte ist aus drei 8 mm starken Platten zusammengesetzt. Die Schrauben M 4 zur Befestigung der Aluwinkel sind von innen her eingeleimt. Der Deckel ist 393 mm lang und 10 mm stark.
Die Platten des Magazinbalgs sind 210 mmm breit und 10 mmm stark. Bei eingebautem Zustand hat die bewegliche Platte des Magazinbalgs 10 mm Abstand zur Seitenwand. Der Lagerbock hat die Maße 210 x 60 mm und ist an der Hinterkante 23 mm hoch. Der montierte Balg hat ohne die Überdruckplatte eine Gesamthöhe von 178 mm.
Inzwischen ist die Balganlage beledert. Die Überdruckplatte sowie die Leisten zum Abfangen der Zug-und Druckkräfte sind angebracht und die Einheit
ist mit dem Gehäuse verschraubt. Nach der Übeprüfung auf Dichtigkeit und anschließendem Anbringen der Kurbeleinheit, bin ich nach einem Probelauf mit dem Ergebnis ganz zufrieden.

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar
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Dietmar
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Der Zusammenbau

Beitrag von Dietmar »

Liebe Drehorgelfreunde

Zum Abschluss meines Berichts noch einige Worte über den Zusammenbau.

Die Balganlage ist von unten mit den Querträgern und oben auf der Kurbelseite mit zwei Leisten und dem Seitenteil verschraubt.
Die Orgel ist jetzt sehr stabil und das Ganze wird noch durch die eingeschobene Trennplatte unterstützt.
Die Platinen der Midi-Steuerung sind wie bei der Original-Drehorgel von Christian im unteren Bereich eingesetzt.
Die Aufnahme für die SD Karte ist bei mir so angebracht, daß die Karte durch einen Schlitz in der Rückwand eingeschoben
werden kann.
Der Halter für den Lipo-Akku besteht aus einem Aluwinkel 20x20 x130 der drehbar an der Seitenwand angebracht ist.
Ein eingesteckter Pin hält den Winkel im hochgeklappten Zustand fest. So brauche ich die Rückwand beim Wechseln des
Akkus oder der SD Karte nicht mehr abschrauben.
Die Taster sind wie bei Reinhard gesehen in einer Reihe angeordnet, das hat mir gut gefallen.
Die gekauften Pilze zu Einhängen des Tragegurtes wurden montiert.
Nach dem Einbringenn der Halteplatte mit den Basspfeifen und das Einhängen der Balgfeder wurden die Front-und Rückseite
sowie der Deckel verschraubt. Das Gewicht meiner Bauchorgel hat jetzt 7,5 Kg.
Dann kam der erste Versuch mit der komplett zusammengebauten Bauchorgel und ich war über den vollen Klang angenehm überrascht.
Was diese kleine Orgel bringt ist wirklich vom Feinsten und ich bin froh den Schritt sie zu Bauen gemacht zu haben.

Wenn mein Bericht den Einen oder Anderen dazu bringt so ein schönes Stück herzustellen dann hat das Ganze seinen Zweck erfüllt.

Viele Grüße

Dietmar

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Christian
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von Christian »

Hallo Dietmar

Eine schöne Orgel ist es geworden! Noch einmal mein Glückwunsch da zu. Sie ist ein treuer Begleiter und macht immer große Freude.

Gruß
Christian
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Dietmar
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von Dietmar »

Hallo Christian,
danke für das Lob. Ich habe es an Felix weitergegeben, er hat jetzt Ferien und kommt jeden Tag zu uns hoch.
Natürlich spielt er dann meistens einige Stücke auf der Bauchorgel.

Gruß
Dietmar und Felix
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Reinhard
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von Reinhard »

Hallo Dietmar,
da ich einige Wochen kein Internet zur Verfügung hatte, kann ich Dir erst jetzt zu Deinem gelungenen Bau der Bauchorgel gratulieren.
Sie sieht sauber gebaut aus und ich hoffe,sie hat einen guten Klang. Wie ich gelesen habe,hast Du auch einige eigene Ideen einfließen lassen.
Ich wünsche Dir damit viel Spaß,und hoffe,dass die gewonnenen Erfahrungen im Orgelbau durch weitere Aktivitäten genutzt werden.

Also,meinen Glückwunsch und viele Grüße
Reinhard
Zuletzt geändert von Reinhard am Mo 8. Okt 2018, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Dietmar
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von Dietmar »

Guten Abend Reinhard,

schön, daß die Verbindung wieder klappt. Für Dein Lob möchte ich mich bedanken. Meine Bauchorgel hat inzwischen schon
den ersten Einsatz im örtlichen Altenheim hinter sich. Und am Samstag spiele ich meiner Tochter zum runden
Geburtstag ein Ständchen. Du siehst also, das "Gute Stück "macht mir sehr viel Freude.

Leider habe ich noch keine Idee wie ich die Orgel außen gestalten soll, bemalen, lasieren, ölen ? Wie ist es bei Deiner Orgel ?

Viele Grüße
Dietmar
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Reinhard
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von Reinhard »

Hallo Dietmar,
schon bei der Herstellung der Höffle habe ich bemerkt,dass die Farbgebung als letzter Pinselstrich eine Entscheidung war die mich lange gequält hat.
Bei einem deckenden Anstrich besteht immerhin die Möglichkeit diesen anzuschleifen und mit einem anderen Farbton zu übermalen.Ferner können wir uns ein rot,grün,usw sofort besser vorstellen. Wenn es aber eine Lasur,Wachs oder Öl werden soll ist die Vorstellung des Endergebnisses schon schwieriger.Natürlich kann man, macht man aber meistens nicht,viele Dosen kaufen und Proben herstellen. Daher bleibt es meistens bei ein bis zwei Probelackierungen auf Resthölzern und orientiert sich anderswo.So kann es auch schnell zu einem unerwünschen Ergebnis kommen und die schöne Arbeit ist dahin.
Ich habe meine Orgeln folgendermaßen behandelt.

1: Die Höffle.
Hier war mir klar, es sollte eine helle Farbgebung werden.Im Baumarkt fand ich schon an den Farbtafeln von Osmo ( Es gibt auch andere gute Produkte)
den Farbton Sand gut.(Nicht mehr im Programm)Mit einer 125ml Dose wurde eine Probe erstellt und für gut gefunden. Mit der Schaumstoffrolle wurde eine Schicht aufgebracht und mit Küchenpapier eingewischt bis sie fast trocken war.Nach der Trocknung wurde die Lasurschicht einmal mit Stahlwolle abgerieben und es folgte nach dem gleichen Prinzip ein Auftrag Hartwachsöl farblos.

2: Beijertje
Gleiche Arbeitsweise aber mit Osmo Kirschbaum.Immer nur einen Anstrich,dann bleibt die Maserung sichtbar. Bei zwei Anstrichen sind einige Farben deckend.

3: Dressel-Orgel
Hier wollte ich, dass das Holz mit der Maserung sichtbar bleibt und die Orgel sollte auch hell bleiben.Daher erfolgte eine dreimaliger Anstrich mit Acryllack-Seidenmatt mit Zwischenschliff.

Lasse Dir auf jeden Fall Zeit bis Du Dir darüber im Klaren bist wie es am besten aussehen könnte.
Vielleicht haben die Hobbykollegen auch noch gute Tipps und Vorschläge zu machen,denn die Werke sehen alle gut aus. Schaue Dir einmal die Vorgehensweise von Volker an.Das Ergebnis ist doch Super und bis jetzt habe ich das noch kein zweites mal gesehen.

VG
Reinhard
Zuletzt geändert von Reinhard am Mo 8. Okt 2018, 15:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Dietmar
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Farbgebung

Beitrag von Dietmar »

Hallo Reinhard,

viele Dank für die guten Anregungen die Du zur Verschönerung von Drehorgeln im Forum eingebracht hast.
Das hilft mir schon weiter. Im Farbregal habe ich auch eine Dose Leinöl-Firnis gefunden. Damit und mit verschiedenen
Lasuren und Farben werde ich jetzt einige Versuche an noch vorhandenen Restsücken machen.

Viele Grüße

Dietmar
Volker
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von Volker »

Hallo Dietmar,
Reinhard hat meine Wahl der Farbgebung ja schon erwähnt.

Grundsätzlich muß jeder selber wissen, was ihm am besten zusagt.

Ich persönlich würde das Holz aber immer lackieren. Ich habe wegen der Haltbarkeit des Lackes (Abrieb) deshalb auch Parkettlack genommen.
Wobei dass aber auch nur eine persönliche Prämisse ist, das kann bei Dir ganz anders sein.

Ich finde Wiels Bauchorgel in grün, mit der Malerei auch ansprechend.

LG
Volker
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WielGeraats
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Re: Meine Bauchorgel im Selbstbau

Beitrag von WielGeraats »

Noch eine kleine Anmerkung zur der Hintergrundfarbe Grün. Ich habe auch eine Drehorgel gebaut mit als hintergrund dunkel Grau, da es Heute eine moderne Farbe ist. Für die weitere Bemahlung lese meine Beitrag auf:https://forum.drehorgelbauen.de/viewtop ... 8&p=42#p42
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