Trompeten-Experiment

Siegfried
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Trompeten-Experiment

Beitrag von Siegfried »

Zu einem früheren Experiment mit Alu-Rohren: beim Testen ergab sich folgendes: die Trompeten mit Schalltrichter sind sehr laut, dazu kommt dass sich die Stimmlage mit dem Schalltrichter um bis zu 20 Cent nach unten verschoben hat obwohl die Zungen ja ziemlich genau gestimmt sind.
Im ersten Test hatte ich eine Rohrlänge von 150mm und den Block mit der Stimmzunge ganz oben platziert. Nun habe ich den Schalltrichter weggelassen und den Block tiefer in das Rohr eingeschoben, nicht zu tief sonst schwingt die Zunge nicht mehr. Gleichzeitig habe ich das Rohr provisorisch verlängert bzw verkürzt. Der verbleibende Raum vom oberen Ende des Rohres bis zum Zungenblock fungiert nun als Schalltrichter, durch vorsichtiges hin und herschieben des Blocks erreicht man auch wieder die exakte Stimmlage und die Lautstärke ist wesentlich besser, nicht mehr so penetrant laut. Folgende Rohrlängen habe ich nun grob ermittelt von Pfeife 10-20: 220mm, 195, 170, 165, 155, 150, 145, 135, 130, 115, 115mm.
Die Einschubtiefe von Oberkante Rohr Zum Zungenblock beträgt ca 40-70mm und muss mit dem Stimmgerät ermittelt werden. Die endgültige Stimmung kann ja nur in der fertigen Orgel erfolgen, danach muss man den Zungenblock mit einer kleinen Schraube oder einem Stift fixieren.
Die Alu-Rohre haben einen Innendurchmesser von 18mm. Den Zungenblock habe ich aus 18mm Buche erstellt. Diesen muss man allerdings etwas abschleifen um eine feine Schiebepassung zu erreichen.
Fragen?
Viel Spass
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Christian
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Hilfe!! Ich bekomme die Trompeten nicht hin!

Beitrag von Christian »

Hallo Siegfried
Hallo Drehorgelselbstbaukollegen

Genau diese schlanke Bauweise der Stimmenpfeifen habe ich gesucht!
Ich habe schon einige andere Experimente mit Stimmen aus einer Melodika gemacht. Leider Ohne Erfolg. Einige Töne sprechen prima an, andere geben keinen Mux von sich (Da waren die Violinpfeifen für mich ein Kinderspiel dagegen). Je tiefer der Ton um so schwieriger. Ich denke ich mache grundsätzlich etwas falsch oder habe da einen Denkfehler wo ich nicht weiter komme. Ich habe jetzt schon von mehreren Seiten gehört das der Vorraum bei der Luftzufuhr groß genug sein muss damit die Stimme zum schwingen kommt. Auch die Zeichnungen von Walter Höffle spiegeln das wieder. Bei deinen Pfeifen von die Siegfried scheint es ja auch so zu gehen. Wie hast du das hin bekommen. Ich denke die offene Seite der Stimmzunge sollte immer nach unten zeigen?! Hat es auch was mit dem Raum Hinter der Zunge zu tun? Beim auseinander nehmen meiner Melodika ist mir aufgefallen das die Räume hinter den Zungen unterschiedlich groß sind! Alles Überlegungen die du dir wahrscheinlich gar nicht gemacht hast Siegried. Deine scheinen ja zu funktionieren.

Hoffe sehr das mir jemand weiterhelfen kann.

Gruß
Christian
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Reinhard
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Reinhard »

Hallo Christian,
rechne einmal das Kammervolumen des Alustiefels aus und vergleiche es mit dem Inhalt von Walter Höffle.Bei den Querschnittmaßen von Höffle reicht eine min. Länge von 150mm aus.Bei meinen Trompeten war es so,dass je höher der Ton war es Probleme gab,aber es dann doch funktionierte. Bei deinen Pfeifen ist es genau anders herum. Da müsstest du ev. mit dem Volumen etwas experimentieren vermute ich.
Das Langloch unter der Stimmzunge ist nicht bei allen Pfeifen gleich lang.Es richtet sich nach der Länge der jeweiligen Stimmzungenlänge. Das Langloch sollte 1mm unterhalb der Zunge beginnen. Oberhalb sollte die Windführung durch eine 6mm Bohrung geführt werden.Die Langlöcher brauchen nur 6mm tief gefräst zu sein. Also nicht unterschiedlich tief.Diese Angaben beziehen sich aber nur unter der Verwendung einer Thomann- Melodica mit 37 Tasten.Auf deinen Bildern ist nicht zu erkennen,ob es so ausgeführt wurde.Die offene Seite der Zunge soll nach unten zeigen,dass ist richtig.
Auf den Bildern von Siegfried sehe ich,dass er das Langloch bis UK- des Messingteils geführt hat und unten offen ist. Diese Bauweise funktioniert anscheinend,jedoch meine ich,dass so doch Wind verloren geht und die Trompete dann leiser und nicht so kräftig klingt.Eigendlich soll der kompl. Wind über die Stimmzunge streichen.
Wenn du dir das Probelied meiner Holztrompeten anhörst,dann hörst du die Pfeifen so wie sie gleich von Anfang an funktionierten. Ein kräftiger Klang wie es bei den Trompeten eigendlich sein sollte. Ich habe aber leider keinen Vergleich wie sich das ohne Schalltrichter anhören würde.
Ich habe vergessen dir die Längsmaße des Bauchorgel-Balgs mitzuteilen. Das werde ich in den nächsten Tagen Nachholen.

VG
Reinhard
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Christian
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Christian »

Hallo Reinhard
Bei mir ist es tatsächlich umgekehrt. Je tiefer der Ton wird um so problematischer. Ich wusste nicht das die Stimmen auf der Auslaßöffnung auch eine bestimmte Umgebung brauchen um zu schwingen. Der Blick in die zerlegte Melodika zeigt aber das die Kammern je tiefer der Ton wird immer größer werden. Den Kanal unten offen lassen das funktioniert aber gar nicht. Da zischt die Luft so durch. Auch hatte ich bis jetzt nicht berücksichtigt das die Auslasskammer 1 mm unterhalb der Stimme aufhören soll. Ich werde weiter experimentieren. Die schlanke Bauweise brauche ich da dieses Register in meine Bauchorgel soll. Ich habe den Pfeifenstock dafür mit den Schleifen auch schon gezeichnet. Oh je. Was habe ich nur immer für Ideen?

Gruß
Christian
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Siegfried
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Siegfried »

Hallo Christian,
natürlich muss man die unteren Enden verschließen, die Kammern unter den Zungen habe ich in etwa denen in der Melodica angepasst.
Nach aufwändiger Anfertigung der Schalltrichter und unbefriedigenden Ergebnissen im Klang hatte ich das ganze Projekt "Trompeten" erst mal in einen Karton verbannt.
Dann kam mir die Idee die Schalltrichter einfach wegzulassen und habe nun ein wunderschön klingendes Zungenregister, siehe Bilder in Meine Orgel in Bildern. Ich werde dir mal das ganze Register aus der Orgel ziehen und Bilder machen und Maße angeben. Die Zungenpfeifen funktionieren sehr gut und sprechen auch bei kurzen Tonfolgen gut an. Ich werde einige Bilder machen und einstellen.
Vielleich spielt auch der Winddruck eine Rolle, ich habe etwa 160mm Ws in der Orgel.
Grüße
Siegfried
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Christian
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Christian »

Hallo Sigfried
Ja auch meine Teile landeten schon im Karton da ich keine Lust mehr hatte. Nach drei Tagen waren sie aber wieder draußen. Mein Dickkopf sagte mir das es funktionieren muss! Ich glaube ich bin nun auf dem richtigem Weg. Ich freue mich auf deine Bilder!

Gruß
Christian
Siegfried
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Siegfried »

Hallo Christian,
hier die Bilder und Maße meiner Harmonikas. An drei Pfeifen siehst du oben Messingscheiben, das sind Schalldämpfer, diese Töne waren sehr schrill und laut. Passende Scheiben mit 6mm Loch haben Abhilfe geschaffen, einfach mit etwas Bienenwachs fixieren.Lochgröße der Scheiben einfach ausprobieren.
Grüße
Siegfried
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Christian
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Christian »

Hallo Siegfrid
Besten Dank! Melde mich sobald Erfolg zu hören ist :lol:
Gruß
Christian
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Christian
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Christian »

Hallo Siegfrid
Ich habe mir nun nach deinem Muster ein Register mit Siegfridpfeifen gebaut. Es funktioniert ganz gut und ist in der Höffle eine Bereicherung. Da ich aber auf kein anderes Register in der Höffle verzichten will, muss ich nun gucken wie ich alle rein bekomme. Zunächst ist das zweite Tremolo Register den Zungenpfeifen gewichen. Hier einige Bilder und eine Hörprobe. Das Register mit den Zungenpfeifen alleine gespielt hört sich meiner Meinung nach etwas dünn an. Zusammen mit den Prospektpfeifen oder den Violinpfeifen klingt es schon voller. Die Holzmützen mit dem Lederdeckel sind ein Experiment. Damit bekommt man die Töne etwas weicher. Hier einige Bilder.

Gruß
Christian
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Zuletzt geändert von Christian am So 3. Jun 2018, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Christian
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Re: Trompeten-Experiment

Beitrag von Christian »

Hier noch eine Hörprobe. Bei der Hörprobe spielt am Anfang nur das neue Register (etwas dünn) und nach und nach kommen die anderen hinzu.
Highland Cathedral.mp3
(3.97 MiB) 588-mal heruntergeladen
Gruß
Christian
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