Hallo ihr lieben Drehorgel Bauer,
Ich habe eine Frage an jemanden der die Violinen für die Höffle schon mal gebaut hat.
Leider sind im Baubuch sehr wenig Informationen über den Bau der Violinen,
Wie dick sollte z.B. die Kante des Oberlabium sein, eher spitz oder doch abgeflacht und wieviel mm ???
Des Weiteren wie ist die Schräge im Kern zu bearbeiten, irgendwo steht geschrieben in einer Flucht mit dem Oberlabium aber mit der Kreissäge komm ich da nicht weiter. Sollte z.B. auch ein Blättchen stehen bleiben wie bei den gedakten Pfeifen?????
Habe eine pfeife bis jetzt geopfert und damit Herumprobiert aber bin bis jetzt nicht mit dem Ergebnis zufrieden.
Es gibt zwar auf Yuotube ein Video über den Bau einer Violine Pfeife allerdings macht der Orgelbauer dort keine Papier Zwischenlager unter den Vorschlag.
Irgendwie komm ich gerade nicht weiter wenn mir jemand Auskunft geben könnte wäre ich sehr dankbar.
Freue mich auf Antworten liebe Grüße Hartmut.
Bau der Violinen für Höffle
- WielGeraats
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Re: Bau der Violinen für Höffle
Schau mal gut nach diese Film.
https://www.youtube.com/watch?v=J3pppSIFK2Q
Später habe ich untenstehende Text von Walter Höffle bekommen.
Aufbau und Funktion der Pfeife:
Die Pfeifen werden ähnlich mensuriert wie die Prinzipale. Werden sie noch enger mensuriert, wird deren Klang obertonreicher und geigenähnlicher. Diese Register werden der Gruppe der Streicher zugeordnet. Durch die schlanke Form dieser Pfeifen besteht die Gefahr, dass diese Pfeifen leicht überblasen (oktavieren). Die Pfeife wird mit Überlänge gebaut und erhält an der Pfeifen-Mündung einen Stimmschieber. Durch die Überlänge wird die Pfeife ebenfalls obertonreicher. Diese Pfeifen sind in der Regel nicht so laut wie z.B. Gedackt-Pfeifen.
Um dem Überblasen entgegenzuwirken, hat Gavioli den so genannten Streichbart erfunden und angebaut. Er wirkt dem Überblasen entgegen und gewährleistet außerdem ein sicheres Ansprechen der Pfeife.
Der Aufbau im Allgemeinen erfolgt im Prinzip wie bei offenen Pfeifen. Die Kernschräge und die Labiumschräge werden mit 9° eingearbeitet. Beide Flächen müssen in einer Flucht liegen.
Zur Luftregulierung muss unbedingt eine Regulierschraube in den Fuß (Messing-Röhrchen) eingebaut werden.
Der so genannte Gaviolibart wird aus 0,5-1 mm starkem Messingblech ausgestanzt, ausgesägt oder ausgefeilt. Natürlich kann man auch Alu-Blech verwenden. Dieses Material lässt sich leichter bearbeiten. Dass man für alle Pfeifen die gleiche Ausgangssituation bekommt, fertigt man sich einen kleinen Biegeklotz aus Hartholz. In den langen Schenkel des Bleches werden 2 Löcher gebohrt. In dem unteren Loch wird der Gaviolibart festgeschraubt. Durch die obere Bohrung wird die Schraube in das Holz eingedreht. Durch eine kleine Vorspannung des Bleches (von der Pfeife weg), kann damit der Bart zur Pfeife, oder weg von der Pfeife gedreht werden um damit die optimale Einstellung zu finden.
Beim Gaviolibart besteht auch die Möglichkeit statt der 2 Bohrungen 2 Längs-Schlitze einzuarbeiten. Damit lässt sich das Blech auch in der Höhe noch justieren. Das ist aber eine anspruchvolle Tätigkeit. Ich mache diese Justierung mit der Flachzange am kurzen Schenkel des Gaviolibartes.
Die Pfeife kann zunächst ohne Bart intoniert werden. Dabei wird die Pfeife immer oktavieren. Das bedeutet, dass die Pfeife zuviel Luft nach innen bekommt. Mit dem Bart wird dieses Luftblatt nach außen gezogen. Durch die Veränderung des Abstandes des Bleches zum Pfeifenkörber (mit der oberen Schraube) wird dann der eigentliche Grundton gefunden und die Pfeife überbläst jetzt nicht mehr.
Durch die Form des Bartes wird die Luft wie bereits erwähnt nach außen gezogen. Dadurch entsteht ein kleines Vakuum. Um dieses wieder auszugleichen macht man die obere Fläche des Vorschlages etwas schräg, damit die Luft besser nachströmen kann.
Zur Herstellung des Gaviolibartes noch folgende Ergänzung: Ich habe den Zuschnitt so gemacht, dass ich mit zwei schrägen Schnitten die Form leicht herstellen kann. (Siehe Seite 62) Die Originalform ist aber wie ein T-Stück ausgebildet. Diese Herstellung macht viel Arbeit, weil man in der Regel nicht die entsprechenden Werkzeuge zum Ausklinken oder Stanzen hat.
Das obere Stimmblech (Schieber) kann aus Messing oder Alu-Blech gefertigt werden. Nach der gewählten Stärke von 1 mm, muss auch der Schlitz ausgefräst werden. Ich mache das mit der Oberfräse. Diese wird so eingestellt, dass der Fräser 1 mm über die Fräsplatte zeigt. Der Anschlag wird auf 2 mm Nutbreite eingestellt. Mit einer Probefräsung wird die Tiefe von 1 mm genau ermittelt, so dass später der Schieber bei der fertigen Pfeife ohne Spiel eingebaut werden kann. Dieser muss in jedem Falle luftdicht in seiner Führung gleiten.
https://www.youtube.com/watch?v=J3pppSIFK2Q
Später habe ich untenstehende Text von Walter Höffle bekommen.
Aufbau und Funktion der Pfeife:
Die Pfeifen werden ähnlich mensuriert wie die Prinzipale. Werden sie noch enger mensuriert, wird deren Klang obertonreicher und geigenähnlicher. Diese Register werden der Gruppe der Streicher zugeordnet. Durch die schlanke Form dieser Pfeifen besteht die Gefahr, dass diese Pfeifen leicht überblasen (oktavieren). Die Pfeife wird mit Überlänge gebaut und erhält an der Pfeifen-Mündung einen Stimmschieber. Durch die Überlänge wird die Pfeife ebenfalls obertonreicher. Diese Pfeifen sind in der Regel nicht so laut wie z.B. Gedackt-Pfeifen.
Um dem Überblasen entgegenzuwirken, hat Gavioli den so genannten Streichbart erfunden und angebaut. Er wirkt dem Überblasen entgegen und gewährleistet außerdem ein sicheres Ansprechen der Pfeife.
Der Aufbau im Allgemeinen erfolgt im Prinzip wie bei offenen Pfeifen. Die Kernschräge und die Labiumschräge werden mit 9° eingearbeitet. Beide Flächen müssen in einer Flucht liegen.
Zur Luftregulierung muss unbedingt eine Regulierschraube in den Fuß (Messing-Röhrchen) eingebaut werden.
Der so genannte Gaviolibart wird aus 0,5-1 mm starkem Messingblech ausgestanzt, ausgesägt oder ausgefeilt. Natürlich kann man auch Alu-Blech verwenden. Dieses Material lässt sich leichter bearbeiten. Dass man für alle Pfeifen die gleiche Ausgangssituation bekommt, fertigt man sich einen kleinen Biegeklotz aus Hartholz. In den langen Schenkel des Bleches werden 2 Löcher gebohrt. In dem unteren Loch wird der Gaviolibart festgeschraubt. Durch die obere Bohrung wird die Schraube in das Holz eingedreht. Durch eine kleine Vorspannung des Bleches (von der Pfeife weg), kann damit der Bart zur Pfeife, oder weg von der Pfeife gedreht werden um damit die optimale Einstellung zu finden.
Beim Gaviolibart besteht auch die Möglichkeit statt der 2 Bohrungen 2 Längs-Schlitze einzuarbeiten. Damit lässt sich das Blech auch in der Höhe noch justieren. Das ist aber eine anspruchvolle Tätigkeit. Ich mache diese Justierung mit der Flachzange am kurzen Schenkel des Gaviolibartes.
Die Pfeife kann zunächst ohne Bart intoniert werden. Dabei wird die Pfeife immer oktavieren. Das bedeutet, dass die Pfeife zuviel Luft nach innen bekommt. Mit dem Bart wird dieses Luftblatt nach außen gezogen. Durch die Veränderung des Abstandes des Bleches zum Pfeifenkörber (mit der oberen Schraube) wird dann der eigentliche Grundton gefunden und die Pfeife überbläst jetzt nicht mehr.
Durch die Form des Bartes wird die Luft wie bereits erwähnt nach außen gezogen. Dadurch entsteht ein kleines Vakuum. Um dieses wieder auszugleichen macht man die obere Fläche des Vorschlages etwas schräg, damit die Luft besser nachströmen kann.
Zur Herstellung des Gaviolibartes noch folgende Ergänzung: Ich habe den Zuschnitt so gemacht, dass ich mit zwei schrägen Schnitten die Form leicht herstellen kann. (Siehe Seite 62) Die Originalform ist aber wie ein T-Stück ausgebildet. Diese Herstellung macht viel Arbeit, weil man in der Regel nicht die entsprechenden Werkzeuge zum Ausklinken oder Stanzen hat.
Das obere Stimmblech (Schieber) kann aus Messing oder Alu-Blech gefertigt werden. Nach der gewählten Stärke von 1 mm, muss auch der Schlitz ausgefräst werden. Ich mache das mit der Oberfräse. Diese wird so eingestellt, dass der Fräser 1 mm über die Fräsplatte zeigt. Der Anschlag wird auf 2 mm Nutbreite eingestellt. Mit einer Probefräsung wird die Tiefe von 1 mm genau ermittelt, so dass später der Schieber bei der fertigen Pfeife ohne Spiel eingebaut werden kann. Dieser muss in jedem Falle luftdicht in seiner Führung gleiten.
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Re: Bau der Violinen für Höffle
Danke für die ausführliche Information, das Video hab ich schon angeschaut.
Heute hab ich erste Erfolge verzeichnet eine Pfeife fertig gemacht Ansprache und Ton stimmt fehlt nur noch der Gavioli Bart da brauch ich noch Material dazu
Manchmal dauert es halt etwas länger und man muss als mal erst probieren damit alles miteinander harmoniert.
Heute hab ich erste Erfolge verzeichnet eine Pfeife fertig gemacht Ansprache und Ton stimmt fehlt nur noch der Gavioli Bart da brauch ich noch Material dazu
Manchmal dauert es halt etwas länger und man muss als mal erst probieren damit alles miteinander harmoniert.
- WielGeraats
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Re: Bau der Violinen für Höffle
Die Violin Pfeife ist sicher nicht einfach her zu stellen. Meine erste Pfeifen habe ich nach ein halbes Jahr aus meine Drehorgel geholt und in ein altes Karton aufgehoben. Nach zechs Jahre habe ich sie wieder angerührt und wieder benutzt.....
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Violienen Klangprobe
Hallo liebe Drehorgel bauer,
Hab heute das erste mal die Violienen ausprobiert finde klingt gar ned mal so schlecht, aber hört selbst und berichtet mir was Ihr davon haltet.
Viele Grüsse Hartmut
Hab heute das erste mal die Violienen ausprobiert finde klingt gar ned mal so schlecht, aber hört selbst und berichtet mir was Ihr davon haltet.
Viele Grüsse Hartmut
Re: Bau der Violinen für Höffle
Herzlichen Glückwunsch.
Ich finde es klingt sehr gut. Sicher wird die Orgel ein schönes Klangbild erreichen.
Gruß
Reinhard
Ich finde es klingt sehr gut. Sicher wird die Orgel ein schönes Klangbild erreichen.
Gruß
Reinhard
Re: Bau der Violinen für Höffle
Sehr schön, gut gemacht. Weiter so!
Grüße
Siegfried
Grüße
Siegfried